Menschen schrien, doch die Türen öffneten sich nicht: Ratten im U-Bahn-Waggon!

Es begann wie ein ganz normaler Morgen.

U-Bahn, 8:20 Uhr – der Waggon voll: Manche tranken Kaffee, andere starrten aufs Handy, einige dösten im Stehen.
Maria war auf dem Weg zur Arbeit und stand, wie immer, direkt an der Tür – dort ist es weniger gedrängt und man kommt schneller raus.

Sie bemerkte kaum, wie der Zug in den Tunnel einfuhr, als das Licht plötzlich flackerte – und ausging.

Der Zug blieb zwischen zwei Stationen stehen.
Zuerst war es still – kommt ja vor.
Doch nach fünf, zehn Minuten ohne Licht und Durchsage wurden die Leute unruhig.
Es roch nach Staub, Bremsen und… etwas anderem. Etwas Fauligem.

Da hörte Maria ein Quieken.
Hoch, dünn, kaum hörbar – als würde etwas unter dem Boden kratzen.
Sie dachte, sie bilde es sich ein. Doch dann wieder. Und plötzlich – ein Schwanz huschte unter der Sitzbank hervor.
Dann ein zweiter.

Im nächsten Moment rannte eine Ratte quer durch den Waggon.

Jemand schrie auf. Jemand anderes sprang auf den Sitz.
Aber das war erst der Anfang. Aus den Spalten zwischen den Sitzreihen, aus den Gummidichtungen, aus den Ecken – krochen Dutzende graue Körper hervor.

Ratten. Große und kleine. Feucht glänzend, mit langen Schwänzen, die über den Linoleumboden schabten.

Jemand hämmerte gegen die Tür – verriegelt. Der Zug stand still, kein Notruf, kein Signal. Panik griff um sich: Frauen schrien, Männer schlugen gegen die Fenster.

Die Tiere rannten an den Wänden entlang, sprangen auf Sitze, huschten zwischen Beinen hindurch. Eine kletterte auf eine Handtasche – und fauchte, die Zähne bleckend.

Maria presste sich an die Wand – und da sah sie ihn: einen alten Mann im Eck des Waggons. Er rührte sich nicht, keine Angst im Blick – er murmelte nur leise:

„Sie kommen immer… wenn es nichts mehr zu essen gibt.“ „Was meinen Sie?“ flüsterte Maria. „Die Metro ist alt,“ sagte er. „Unter den Schienen leben Tausende. Wenn der Strom ausgeht… folgen sie dem Licht.“

Und genau in diesem Moment flackerte das Licht wieder auf – grell, kalt, erbarmungslos. Die Ratten erstarrten. Dann, wie auf Befehl, stürzten sie alle in dieselbe Richtung – zu einer leicht geöffneten Tür. Ein Schwarm aus Fell und Schwänzen verschwand im Tunnel. Zurück blieben nur Stille, Modergeruch – und zerknitterte Papierfetzen auf dem Boden.

Eine Minute später öffneten sich die Türen. Die Menschen stürmten hinaus, ohne sich umzusehen. Ein Mann ließ sein Handy fallen – wagte aber nicht, es zu holen.

Maria war die Letzte, die den Waggon verließ. Bevor sie hinaustrat, sah sie in die Ecke – der alte Mann war verschwunden.
Nur das leere Sitzpolster blieb… und darunter ein kleiner silberner Jeton, auf dem eine Ratte eingraviert war.

Seitdem, wenn Maria durch die U-Bahn-Passagen geht, hört sie manchmal wieder dieses Quieken – leise, ganz nah.
Dann beschleunigt sie den Schritt. Denn sie weiß jetzt: Sie sind nie verschwunden.

Sie warten nur… bis das Licht wieder ausgeht.

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