Ein kleines Äffchen sprang in den Fluss – und riss einen Welpen direkt aus dem Maul eines Krokodils!

Diese Geschichte ereignete sich in einem kleinen indischen Dorf am Ufer des Narmada-Flusses. Dort, wo morgens die Kinder baden und am Abend die Frauen am Wasser Wäsche waschen. Niemand hätte gedacht, dass ein ganz gewöhnlicher warmer Tag zu einem echten Wunder werden würde.

Am Rand des Dorfes lebte ein Rudel streunender Hunde. Unter ihnen war ein winziger Welpe – rostbraun, mager, mit übergroßen Ohren. Er hieß Tiko. Die Kinder fütterten ihn oft mit Fladenbrot und Milch, und er war daran gewöhnt, am Ufer herumzutollen und im seichten Wasser zu spielen.

An diesem Tag stand die Sonne hoch am Himmel, die Luft flimmerte vor Hitze. Tiko lief zum Wasser, um zu trinken. Plötzlich ertönte ein lauter Platscher – und alles geschah in wenigen Sekunden. Aus dem trüben Fluss schoss ein Krokodil hervor und schnappte zu. Der Welpe jaulte – und verschwand unter der Wasseroberfläche.

Die Menschen am Ufer schrien, aber niemand konnte reagieren.
Niemand – außer ihr.

Auf einem nahen Baum saß ein kleines graues Äffchen. Sie hieß Chika. Sie war zahm und kam oft zum Tempel, um Früchte zu holen. Doch in diesem Moment sprang sie ohne zu zögern vom Ast.

Alle sahen, wie sie mit unglaublicher Geschwindigkeit in den Fluss raste. Das Wasser spritzte in alle Richtungen, die Strömung kochte. Das Krokodil spürte die Bewegung und drehte sich um. Doch Chika hatte sich bereits in seinen Schwanz verbissen. Das Tier ruckte heftig und schleuderte Wasserfontänen in die Luft, aber das Äffchen ließ nicht los.

Nach wenigen Augenblicken tauchte sie unter – und kam mit etwas in ihren Armen wieder hoch.
Es war Tiko. Winzig, durchnässt, fast reglos.

Sie sprang zurück ans Ufer und drückte den Welpen fest an sich. Die Menschen liefen herbei. Das Krokodil verschwand wieder in den Tiefen des Flusses, das Wasser wurde still. Das Äffchen legte den Welpen vorsichtig in den Sand und begann, sein Fell abzulecken und ihn mit kleinen Stößen zu bewegen – fast wie ein Mensch.

Nach ein paar Sekunden begann er zu atmen. Leise. Dann stärker.
Der Welpe winselte. Die Menschen am Ufer keuchten vor Erleichterung.

Chika setzte sich neben ihn, hielt Tiko mit den Armen fest und blickte die Menschen an – als wolle sie sicherstellen, dass er jetzt geschützt war.

Diese Szene dauerte nur eine Minute, doch das ganze Dorf sprach davon.
Die Tempelpriester nannten Chika die „Seele des Flusses“.
Die Menschen brachten ihr Bananen und Nüsse, und im Dorf wurde sogar ein kleines Heiligtum errichtet – mit einem Bild der Affendame, die den Welpen im Arm hält.

Tiko wuchs heran und wurde ein starker, tapferer Hund.
Er lief oft wieder am Flussufer entlang – und, so sagt man, jedes Mal, wenn er den Ruf der Affen in den Baumwipfeln hörte, hob er den Kopf und winselte leise.
Als würde er ihre Stimme erkennen.

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