Schwangere Frau bleibt im Aufzug stecken — doch neben ihr ist ausgerechnet der Mann, dessen Leben sie vor vielen Jahren gerettet hat…

Es war ein ganz gewöhnlicher Abend in einem Hochhaus am Rande der Stadt. Im siebten Monat schwanger, der Bauch schon groß, die Beine geschwollen – doch Laura ging trotzdem noch selbst in den Laden, um Babywindeln zu kaufen.
„Ich wähle lieber alles selbst aus, als es später zu bereuen“, lächelte sie zu ihrem Mann.

Auf dem Rückweg funktionierte der Aufzug wie immer: Er quietschte, vibrierte und blieb manchmal zwischen den Etagen stehen – die Bewohner waren das längst gewohnt.
Laura stieg ein, drückte auf „8“ und schloss die Augen. Sie wollte nur nach Hause, sich hinlegen und spüren, wie ihr Baby sich bewegt.

Der Aufzug ruckte – und blieb stehen.
Das Licht flackerte und erlosch. Stille. Nur ein dumpfes Brummen von draußen.

Laura rief um Hilfe, aber niemand antwortete. Panik überkam sie – stickig, dunkel, kein Empfang.
„Bitte… nur nicht jetzt“, flüsterte sie.

Vielleicht zehn Minuten später vibrierte plötzlich die Tür. Eine Stimme von draußen:
„Hey! Ist da jemand drin?“
„Ja! Bitte, helfen Sie mir! Ich bin schwanger!“

Die männliche Stimme klang ruhig:
„Keine Sorge. Ich bin Mechaniker. Ich hole Sie da raus.“

Er öffnete die Luke, schob eine Taschenlampe hinein, dann ein Brecheisen, und begann, die Türen vorsichtig aufzuhebeln. Nach einer Minute drang Licht und frische Luft herein – im Türrahmen erschien ein Mann um die vierzig, in Arbeitskleidung, mit einem freundlichen, etwas müden Gesicht.

„Jetzt wird alles gut“, sagte er und half ihr hinaus.
Er setzte sie auf die Treppenstufen, reichte ihr Wasser.
„Welcher Monat?“
„Der siebte“, keuchte sie, zitternd. „Danke… Sie sind mein Retter.“

Der Mann lächelte – doch plötzlich veränderte sich sein Blick.
Er sah sie an, wie jemand, der etwas längst Vergessenes wiedererkennt.
„Moment mal… Laura? Sind Sie… Laura Weiss?“

Sie nickte überrascht.
„Ja. Und Sie sind…?“

Er zog den Handschuh aus, kratzte sich am Hals, als könne er selbst nicht glauben, was er sah.
„Vor zehn Jahren, im Winter – Sie haben doch als Krankenschwester in der Rosenstraße gearbeitet?“
„Ja, aber…“

Er lächelte und nickte.
„Dann werde ich Sie nie vergessen. Sie haben mir das Leben gerettet.“

Er erzählte: Damals war er als junger Mann mit einer schweren Kohlenmonoxidvergiftung eingeliefert worden. Kaum noch Atmung, keine Hoffnung. Doch Laura, die Nachtschwester, blieb an seiner Seite, wich nicht von ihm, bis er wieder zu sich kam. Sie hatte nie erfahren, ob er überlebte – sie arbeitete einfach weiter.

Und jetzt saß er neben ihr, im Halbdunkel des alten Hauses, und hielt ihre Hand.
„Ich habe Ihren Namen nie vergessen, Laura. Ich wollte mich immer bedanken. Und jetzt… hat das Schicksal uns selbst zusammengeführt.“

Als der Notdienst kam, half man ihr vorsichtig ins Freie. Ihr Herz raste, das Baby trat lebhaft.
„Sind Sie sicher, dass alles in Ordnung ist?“ fragte er und reichte ihr die Hand.
„Ja… dank Ihnen.“

Bevor sie ging, holte er aus seiner Tasche eine kleine Metallmarke hervor, in die das Wort „Leben“ eingraviert war.
„Die habe ich bekommen, als ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde. Jetzt gehört sie Ihnen.“

Zwei Monate später brachte Laura einen Jungen zur Welt.
Sie nannte ihn Emil – nach dem Mechaniker, den das Schicksal ihr an jenem Abend geschickt hatte.

Und als Emil Jahre später in die Schule kam, schenkte er seiner Mutter zum ersten Schultag einen Anhänger in Form einer kleinen Marke und sagte:
„Mama, ich will Menschen retten – so wie der Mann aus dem Aufzug.“

Da wusste Laura: Güte kehrt wirklich zurück.
Manchmal – selbst nach zehn Jahren.

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