Melissa Sloane: Die Geschichte einer Frau, die nicht aufhören kann

Die 46-jährige Melissa Sloane aus Wales machte Schlagzeilen mit ihrer Sammlung von mehr als 800 Tattoos. Sie bezeichnet sich selbst als „tattoo-süchtig” und hat trotz Spott, Kritik und der Tatsache, dass sie oft als „Freak” bezeichnet wird, nicht vor, damit aufzuhören.

Früher sah Melissa ganz anders aus – sie war eine hübsche Frau mit weichen Gesichtszügen, langen blonden Haaren und einem freundlichen Lächeln. Aber im Laufe der Jahre wurde ihre Haut fast vollständig mit Tinte bedeckt: Gesicht, Hals, Arme und sogar Augenlider wurden zu einer Art Leinwand. Jetzt sind Tattoos ein Teil ihrer Persönlichkeit, ihre „zweite Haut“.

 

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„Ich kann nicht aufhören“, gesteht Melissa. „Das ist mein Ausdruck, meine Geschichte.“

Seit 26 Jahren macht Melissa sich neue „Gefängnis-Tattoos“ – drei pro Woche, wobei ihr ihr Partner hilft. Die Tattoos sind nicht besonders sauber, da die Studios nicht mehr mit ihr zusammenarbeiten wollen. Aber sie gibt nicht auf – sie macht sie zu Hause, auf eigene Faust.

Allerdings hat Melissas Aussehen ihr Leben stark erschwert. Sie wird bei der Arbeit abgelehnt, sogar bei der Reinigung von Räumlichkeiten – die Arbeitgeber haben einfach Angst vor ihrem Aussehen. „Ich würde morgen arbeiten, wenn mir jemand eine Chance geben würde“, sagt sie.

Die Menschen reagieren oft aggressiv: Manche schreien ihr hinterher, andere wenden sich von ihr ab. In Bars und Schulen wird sie nicht einmal hereingelassen. Trotzdem bleibt Melissa ihren Kindern treu und lehrt sie, beleidigende Worte zu ignorieren.

Interessanterweise beginnen ihre Kinder, die Kunst des Tätowierens anzunehmen – temporäre Zeichnungen auf der Haut sind für sie zur Tradition geworden. Die älteren Kinder stehen den Tattoos ihrer Mutter skeptisch gegenüber, aber die jüngeren bewundern sie im Gegenteil und möchten ihr nacheifern.

 

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Als Melissa einmal alle ihre Tattoos mit einer dicken Schicht Foundation übermalte, um für ihre Kinder „normal” auszusehen, sagten sie, dass ihnen ihr neues Gesicht nicht gefalle. Da kehrte sie zu ihrem gewohnten Aussehen zurück – und die Kinder hatten das Gefühl, dass alles wieder „so war, wie es sein sollte”.

Für Melissa sind ihre Tattoos ein Symbol für Stärke, Unabhängigkeit und kreative Freiheit. Sie hat nicht vor, sich zu verändern, um den Erwartungen der Gesellschaft zu entsprechen.
Trotz Verurteilung, Schmerzen und Schwierigkeiten bleibt sie sich selbst treu – und inspiriert damit ihre Kinder, es ihr gleichzutun.

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