Der Flug Paris–Dubai verlief zunächst ruhig. Die Passagiere hatten ihre Plätze eingenommen, die Anschnallzeichen leuchteten auf, und in der Luft lag der Duft von Kaffee und warmen Croissants. Niemand ahnte, dass zwei Stunden später das ganze Flugzeug – und bald darauf das ganze Internet – über einen Vorfall sprechen würde.
In Reihe 17, am Fenster, saß Daniel Hoffmann, 41 Jahre alt, Unternehmer aus Österreich.
Er sagte zu seiner Sitznachbarin, Sofie Larsen aus Kopenhagen:
— „Ich habe zwei Nächte nicht geschlafen… Meine Füße brennen. Ich muss sie einfach ein bisschen entspannen.“
Kaum erlosch das Anschnallzeichen, zog Daniel lautstark seine Sneakers aus – mit einem erleichterten Seufzer. Dann streckte er die Beine aus und legte seine nackten Füße auf die Wand vor sich, teilweise sogar in den Gang.
Die Socken – grau, zerknittert, mit kleinen Löchern. Der Geruch verbreitete sich zuerst zu den Nachbarn, dann durch die ganze Reihe.
Auf der anderen Seite des Gangs saß Marco Rossini aus Mailand. Er verzog das Gesicht und sagte laut:
— „Ernsthaft?“
Doch Daniel tat, als hätte er nichts gehört.
Wenig später kam eine Flugbegleiterin – Amélie Girard vom Team AirLux. Ihr Lächeln war höflich, aber die Augen streng:
— „Sir, bitte ziehen Sie Ihre Schuhe wieder an. Das sind Hygiene- und Sicherheitsvorschriften an Bord.“
— „Ich habe für mein Ticket bezahlt. Ich will bequem fliegen. Niemand schreibt mir etwas vor.“ – entgegnete Daniel schroff.
Zehn Minuten vergingen. Der Geruch wurde unerträglich. Bereits sieben Passagiere hatten sich beschwert.
Nun kam der leitende Flugbegleiter – Oliver Schmidt.
Mit ruhiger Stimme sagte er:
— „Sir, Sie sind verpflichtet, den Anweisungen der Crew zu folgen. Bitte ziehen Sie Ihre Schuhe an.“
Daniel stand auf – barfuß – und rief laut:
— „Hören Sie auf, mir Befehle zu geben! Das ist eine Verletzung meiner Rechte!“
Er fuchtelte mit der Hand – und stieß dabei gegen ein Tablett voller Getränke. Gläser mit Saft und Wasser flogen durch die Luft. Ein Kind begann zu weinen. Passagiere sprangen auf.
Da mischte sich ein Passagier aus Reihe 18 ein – Lukas Nielsen, ein großer Däne:
— „Setzen Sie sich. Hören Sie auf, hier Theater zu machen.“
Daniel warf ihm einen wütenden Blick zu, machte einen Schritt nach vorn… und in diesem Moment ertönte die Borddurchsage:
— „Hier spricht der Kapitän. Wir bitten alle, ruhig zu bleiben.“
Wütend ließ sich Daniel mitten im Gang auf den Boden fallen, verschränkte die Beine und erklärte:
— „Ich stehe nicht auf und ziehe meine Schuhe nicht an, bis sie sich entschuldigen!“
Die Passagiere begannen zu filmen. Das Video mit dem Titel „Barefoot Drama on Flight LX421“ sollte später viral gehen.
Die Crew kontaktierte den Kapitän – Christian Weber, Pilot mit zwanzig Jahren Erfahrung. Er traf eine Entscheidung:
— „Wir fordern bei der Landung in Dubai Polizeibegleitung an. Der Passagier widersetzt sich den Anweisungen und stört die Ordnung an Bord.“
Als Daniel die Ernsthaftigkeit begriff, setzte er sich langsam wieder auf seinen Platz – und zog die Schuhe an.
Seine Sitznachbarin Sofie flüsterte:
— „Du hättest besser Hausschuhe mitgenommen…“
Das Flugzeug landete sanft. Doch an der Gangway warteten bereits zwei Beamte der Dubai Airport Security.
— „Mr. Hoffmann, bitte kommen Sie mit uns.“
Er drehte sich um – fast der ganze Fluggastraum filmte ihn mit dem Handy.
Er seufzte… und ging.

