Eine Kuh im Dorf führte die Menschen zu einem alten Brunnen – und dort wurde ein vermisstes Mädchen gefunden

In dem kleinen Dorf Margreeville geschah nie etwas Ungewöhnliches … bis eines Morgens das siebenjährige Mädchen Lily Morgan verschwand. Sie war hinausgegangen, um ihr Kalb zu füttern, und kam einfach nicht zurück.

Zuerst suchten ihre Eltern, Sarah und Andrew Morgan, nach ihr, dann die Nachbarn, schließlich das ganze Dorf.
Der Wald, die Felder, der Fluss, die Scheunen – nichts. Am Abend beteiligten sich Polizei und Freiwillige an der Suche, doch es fehlte jede Spur. Es schien, als wäre Lily einfach verschwunden.

Die Nacht verging in Angst und Schrecken. Doch am Morgen geschah etwas, womit niemand gerechnet hatte.

Auf dem Hof ​​der Familie Harper lebte eine Kuh namens Daisy – ein ruhiges, freundliches Mädchen, im Dorf für ihren Charakter bekannt. Doch an diesem Morgen begann Daisy, sich seltsam zu benehmen: Sie stampfte mit den Hufen, muhte laut und versuchte, aus dem Pferch zu fliehen.

Die Besitzerin, Frau Evelyn Harper, konnte es sich nicht verkneifen, das Tor zu öffnen:
„Gehen Sie nur, wenn Sie nicht stillsitzen können …“

Daisy ging jedoch nicht auf die Weide. Sie wandte sich den verlassenen Gärten zu, warf einen Blick zurück auf die Menschen und ging langsam weiter. Sie beobachtete, wartete und ging dann weiter. Als ob sie … rufen würde.

Zuerst achtete niemand darauf. Doch als die Kuh ein altes, überwuchertes Grundstück erreichte, auf dem ein verfallener Brunnen stand, tauschten die Menschen Blicke aus.

„Evelyn, deine Kuh hat etwas gespürt.“
„Aber warum sollte sie zu diesem alten Brunnen gehen wollen? Er ist schon lange verstopft …“

Daisy stand neben ihnen, sah die Menschen an, hob ihr Bein und trat mit dem Huf kräftig auf den Boden.
Dann noch einmal.
Dann stieß sie ein langgezogenes Muhen aus.

Evelyns Ehemann, Thomas Harper, kam herbei und entfernte den Brunnendeckel.
Er spähte hinunter … und erbleichte. „Da ist jemand! Ich höre eine Stimme!“

Aus der Tiefe, aus der Dunkelheit, ertönte eine Stimme:
„Hilfe … bitte …“

Es war Lily.

Ein paar Minuten später zogen die Retter das Mädchen heraus. Sie saß auf einem Felsvorsprung im Brunnen, verängstigt, zitternd, aber am Leben. Ihre Kleidung war zerrissen, ihre Hände zerkratzt.
In ihren Händen hielt sie eine blaue Schleife – dieselbe, die sie dem Kalb am Morgen um den Hals gebunden hatte.

Sie flüsterte:
„Daisy lief schnell … Ich rannte ihr hinterher, weil ich dachte, sie wäre weggelaufen … der Boden brach ein … ich fiel … es war dunkel … ich rief … aber niemand kam …“

Wäre der Brunnen tiefer gewesen, wäre alles anders ausgegangen. Doch irgendwie blieb das Mädchen auf dem Felsvorsprung hängen und blieb die ganze Nacht dort.

Als sie sie hochzogen, war Lily die Erste, die Daisy erreichte. Sie umarmte sie und flüsterte:
„Du bist für mich zurückgekommen … ich wusste es.“

Sogar Polizist John Reid, der sonst nichts von Sentimentalität hielt, nahm seine Mütze ab und sagte:
„Diese Kuh ist eine echte Heldin.“

Seitdem steht neben dem alten Brunnen eine Gedenktafel:
„An dieser Stelle rettete die Kuh Daisy Lily Morgan. Am 14. Juli.“

Und Lily bringt ihr jeden Tag einen Apfel.
Und sie sagt jedem, der fragt:
„Ein gütiges Herz kann sogar hören, was unter der Erde verborgen ist.“

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