Es war ein sonniger freier Tag.
Daniel und Emma Reeves waren auf dem Rückweg aus dem Umland, nachdem sie Emmas Eltern besucht hatten. Die Straße zog sich zwischen Feldern entlang, der Himmel war klar, und nichts deutete darauf hin, dass diese Fahrt sich für immer in ihr Gedächtnis einbrennen würde.
Als sie einen abgelegenen Abschnitt der Landstraße passierten, rief Emma plötzlich:
— „Stopp! Da steht ein Kind!“
Mitten auf dem Asphalt, unter der brennenden Sonne, stand ein kleiner Junge – barfuß, in einem hellen Hemd und Shorts. Er weinte nicht, bewegte sich nicht, er starrte nur in Richtung der vorbeifahrenden Autos.
Daniel bremste scharf und sprang aus dem Wagen.
— „Hey, Kleiner, alles in Ordnung mit dir?“ fragte er, während er näher kam.
Der Junge antwortete nicht. Er machte einen Schritt zurück – und rannte plötzlich über die Straße, direkt in Richtung Waldrand.
Emma lief hinterher, doch zwischen den Bäumen war niemand zu sehen.
Sie riefen die Polizei, suchten den Straßenrand ab – keine Spur.
Nur ein kleines Spielzeug lag dort im Gras: ein Plüschbär mit eingerissenem Ohr.
Später stellte sich heraus: Vor einigen Jahren hatte es auf genau diesem Straßenabschnitt einen schweren Unfall gegeben.
Nur das Kind hatte überlebt – und wurde nie gefunden. Es war einfach verschwunden.
Eine Woche später kehrten Daniel und Emma dorthin zurück. Mit genau diesem Teddy.
Sie legten ihn an den Straßenrand und sagten leise:
„Jetzt hat man dich gesehen. Jetzt bist du nicht mehr allein.“

