Sie kaufte Fleisch – und darin fand sie etwas Unerwartetes

Maria versuchte immer, ihre Lebensmittel im selben Laden zu kaufen. Die kleine Metzgerei in der Nähe ihres Hauses war bekannt für ihre Frische und Qualität. Der Verkäufer kannte sie mit Namen, legte ihr immer die besten Stücke beiseite und lächelte: „Für Sie nur das Beste.“

Aber an diesem Tag stand ein neuer Mann hinter der Theke – ein großer, schlanker Mann mit einem müden Gesicht. Sein Blick war seltsam: irgendwie freundlich, aber auch beunruhigend.

„Was möchten Sie haben?“, fragte er und wischte sich hastig die Hände ab.
„Rindfleisch, für Schnitzel“, antwortete Maria.

Er wählte ein Stück aus, wickelte es in Papier ein, und alles sah ganz normal aus.

Zu Hause packte Maria ihre Einkäufe aus und schaltete das Radio ein – die übliche Hintergrundmusik beim Kochen. Sie holte ein Messer heraus und machte den ersten Schnitt ins Fleisch. Aber statt der erwarteten Textur sah sie etwas Fremdes.

Direkt im Inneren des Stücks glänzte etwas, das in Plastikfolie eingewickelt war. Zuerst dachte Maria, es handele sich um zufälligen Abfall, der bei der Produktion hineingelangt war. Aber als sie das Päckchen herausholte, sank ihr das Herz in die Hose: Die Tüte war sorgfältig verschlossen, als hätte jemand sie absichtlich versteckt.

Ihre Hände zitterten, als sie die Folie öffnete. Darin befanden sich ein Bündel Geldscheine und ein kleines Stück Papier. Darauf stand in krakeliger Handschrift geschrieben:

„Wenn du das liest, bin ich nicht mehr da.“

Maria ließ das Päckchen panisch auf den Tisch fallen. Ihre Gedanken kreisten: Wem gehörte das Geld? Wer hatte die Notiz geschrieben? War es Zufall, dass sie es bekommen hatte?

Sie erinnerte sich an den Blick des neuen Verkäufers. Sein angespanntes Lächeln, seine zitternden Hände, seine Eile. In ihrem Kopf tauchte der Gedanke auf: „Was, wenn er mir dieses Stück absichtlich gegeben hat?“

Die Nacht war ein Albtraum. Maria saß in der Küche, starrte auf die Tüte mit dem Geld und wusste nicht, was sie tun sollte. Wegwerfen? Verstecken? Oder der Polizei melden?

Am Morgen fasste sie einen Entschluss. Als sie zur Polizeistation kam, erzählte Maria alles. Zuerst glaubte man ihr nicht, aber als sie das Päckchen auf den Tisch legte, runzelte der Beamte die Stirn.

„Sie sind die Erste, die gekommen ist“, sagte er leise. „Aber nicht die Erste, die das gefunden hat.“

Es stellte sich heraus, dass in der Stadt bereits seit mehreren Wochen Ermittlungen liefen. Mehrere Personen hatten Fleisch zur Polizei gebracht, in dem sie ähnliche Päckchen gefunden hatten – mit Geld und rätselhaften Botschaften. Alle Briefe waren in derselben Handschrift geschrieben.

Die Ermittler gingen davon aus, dass es sich um ein Untergrundnetzwerk handelte. Das in Lebensmitteln versteckte Geld wurde verwendet, um „Sendungen“ heimlich von einer Person zur anderen zu transportieren. Aber einer der Beteiligten war verschwunden.

Marie wurde gebeten, den Verkäufer detailliert zu beschreiben. Ihre Beschreibung stimmte mit dem Porträt eines Mannes überein, den die Polizei schon lange suchte. Es handelte sich um einen ehemaligen Mitarbeiter des Fleischverarbeitungsbetriebs, der mit einer kriminellen Vereinigung in Verbindung stand.

Einer der Theorien zufolge war er es, der versuchte, eine „Botschaft zu übermitteln”, aber möglicherweise tat er dies absichtlich über einen Käufer, um Aufmerksamkeit zu erregen. Denn er wusste: Früher oder später würde jemand das Versteck entdecken.

Maria befand sich mitten in einer Geschichte, die ihr das Blut in den Adern gefrieren ließ. Sie konnte nicht glauben, dass ein gewöhnlicher Fleischkauf zu einem Geheimnis mit Geld und Andeutungen auf den Tod geworden war.

Wer hatte diese Notizen geschrieben?
Lebte ihr Verfasser noch?
Und vor allem – warum war gerade sie in den Besitz dieses Stücks gekommen?

Diese Fragen blieben unbeantwortet, und Maria zitterte noch lange, wenn sie an dieser Fleischerei vorbeikam…

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