Als Alina den Hörsaal verließ, zitterten ihre Hände. Der Professor sagte trocken: „Ihr Wissensstand liegt unter dem Mindestniveau.“ Sie war durch die wichtigste Prüfung gefallen, auf die sie sich ein halbes Jahr lang vorbereitet hatte. Alle Träume von einem Masterstudium, einer Karriere, Anerkennung – alles war wie Sand in der Sonne zerfallen.
Ihre Freunde trösteten sie, ihre Eltern schimpften, und der Dozent, derselbe, sagte:
„Nicht jeder ist für die Wissenschaft geschaffen. Akzeptiere das und widme dich etwas anderem.“
Diese Worte brannten sich in ihr Gedächtnis ein. Aber anstatt aufzugeben, schloss sich Alina zu Hause ein und versprach sich, das Gegenteil zu beweisen. Sie lernte nachts, arbeitete tagsüber, schrieb Artikel, schickte sie an Zeitschriften und diskutierte mit Redakteuren. Bis sie eines Tages einen Brief erhielt, der mit den Worten begann:
„Sehr geehrte Frau Orlova, Ihre Forschungsarbeit wird zur Veröffentlichung empfohlen …“
Von diesem Moment an ging alles sehr schnell: Angebote, Stipendien, Einladungen zu Praktika. Ein Jahr später kehrte sie an dieselbe Universität zurück – und betrat denselben Hörsaal. Nur saß sie jetzt nicht mehr an einem Tisch, sondern stand an der Tafel. Und sah den Studenten in die Augen, unter denen auch jener Professor war.
Was er ihr damals sagte, blieb ihr für immer in Erinnerung.
Aber das Wichtigste war, dass sie bewiesen hatte, dass eine Niederlage auch ein Neuanfang sein kann.

