Als Adam auf der Waage stand und die Zahl „162” sah, wurde ihm zum ersten Mal klar, dass er nicht nur seine Form verloren hatte – er hatte sich selbst verloren. Er hatte sein Selbstvertrauen, seine Leichtigkeit, seine Freunde verloren… und, was am meisten schmerzte, die Frau, die er liebte.
Seine Freundin Lena hatte ihn nach drei Jahren Beziehung verlassen. Ohne Streit, ohne Geschrei. Sie sagte nur:
„Es fällt mir schwer zu sehen, dass du dich nicht mehr bemühst.“
Diese Worte trafen ihn härter als jede Verhöhnung.
An diesem Abend saß er mit einer Pizzaschachtel in seiner leeren Wohnung und dachte: „Wenn ich abnehme, kommt sie zurück.“
Und so begann es. Die ersten Wochen waren die Hölle. Hunger, Wut, Muskelkater, der ständige Wunsch, alles hinzuschmeißen.
Aber Adam hielt durch. Jeden Tag stand er eine Stunde früher auf, ging im Park joggen, zählte seine Schritte, sein Wasser, seine Kalorien.
Er verzichtete auf Fast Food, kochte selbst und hörte motivierende Podcasts.
Manchmal sah er Lena in den sozialen Netzwerken – sie sah glücklich aus, und das verstärkte nur den Schmerz … und die Motivation.
Nach sechs Monaten hatte er fast die Hälfte seines Gewichts verloren. Nach einem Jahr waren es 80 Kilogramm. Er erkannte sich im Spiegel nicht wieder. Seine Wangen waren verschwunden, seine Augen waren größer geworden, sein Gang war selbstbewusst. Fremde Menschen lächelten ihn auf der Straße an.
Und dann traf er eines Tages Lena.
Sie saß in einem Café und hatte denselben Blick, der ihn früher verrückt gemacht hatte. Er ging auf sie zu, lächelte, und sie erkannte ihn nicht sofort.
„Adam? Gott, du bist … du bist anders!“
„Ja“, sagte er ruhig. „Ich habe mich verändert.“
„Ich bin stolz auf dich“, sagte sie. „Aber es scheint, als würdest du jetzt nicht mehr mich suchen.“
Er verließ das Café und begriff: Sie war der Grund gewesen, warum er angefangen hatte, aber sie durfte nicht der Grund sein, warum er weitermachte.
Er hatte abgenommen, um die Liebe zurückzugewinnen.
Und stattdessen hatte er sich selbst zurückgewonnen.

