Eine Frau ging wegen eines seltsamen Geräusches auf den Balkon – und rettete ihre Nachbarin

Die Nacht war ruhig. Olga wollte gerade schlafen gehen, als sie plötzlich ein seltsames Geräusch hörte – als würde jemand an einem Metallgeländer kratzen oder klopfen. Zuerst dachte sie, es sei der Wind oder eine Katze, aber das Geräusch wiederholte sich – kurz und verzweifelt.

Sie ging auf den Balkon hinaus. Unten lag ein leerer Hof, beleuchtet von vereinzelten Laternen, keine Menschenseele zu sehen. Aber als sie den Blick nach oben richtete, sank ihr das Herz in die Hose. Auf dem benachbarten Balkon, eine Etage höher, hing eine Frau und hielt sich mit einer Hand am Geländer fest. Ihre Lippen bewegten sich, aber es waren keine Worte zu hören. Nur ein leises „Hilfe“…

Olga erstarrte für einen Moment, dann stürzte sie ins Haus. Sie griff nach dem Telefon und schrie ihrem Mann zu:
„Auf dem Balkon! Eine Frau fällt! Er schaute hinaus, verstand – und rannte die Treppe hinauf.

Olga rief den Rettungsdienst an, aber sie wusste, dass jede Sekunde zählte. Sie kehrte auf den Balkon zurück und versuchte, ihre Nachbarin zu erreichen – zwischen ihnen lag nur ein Meter, aber er schien eine Ewigkeit zu sein.

„Halt dich fest! Ich bin bei dir, hörst du? Lass nicht los!“
Als Antwort kam ein kaum hörbares Schluchzen.

Als ihr Mann die richtige Etage erreicht hatte, war die Tür der Nachbarin von innen verschlossen. Er brach das Schloss mit bloßen Händen auf. Unten unter den Fenstern standen bereits Menschen – einige waren aus den Nachbarhäusern herausgelaufen, andere riefen Hilfe.

Plötzlich war ein Knacken zu hören – die Frau begann, nach unten zu rutschen. Olga schrie, streckte sich aus und krallte sich mit beiden Händen an ihrem Handgelenk fest.

„Wage es nicht! Hörst du, wage es nicht!“

Der Körper der Nachbarin zitterte, ihre Finger rutschten bereits ab…

Und dann ertönte in der Dunkelheit das Krachen einer Tür – und eine Stimme rief:
„Ich habe sie! Ich halte sie fest!“

Nach ein paar Sekunden war alles vorbei. Die Frau war am Leben. Verängstigt, in Tränen aufgelöst, aber am Leben. Olga stand auf ihrem Balkon und spürte weder ihre Arme noch ihre Beine. Die Feuerwehrleute kamen nach ein paar Minuten. Sie sagten, dass es fast zu spät gewesen wäre. Und am Morgen, als die Sonne die Höfe beleuchtete, stand auf dem Nachbarbalkon ein Blumenstrauß.
Daran war eine Notiz befestigt:

„Danke, dass Sie zugehört haben. Nicht nur den Geräuschen – sondern auch mir.“

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